Teil 1: Puschel, Merlin und Tommi

Unsere erste Katze ist uns im Oktober 2002 zugelaufen. Nachdem wir wochenlang herumtelefoniert hatten, wem sie gehört oder wo sie vermisst wird, und nicht weiterkamen, sind wir mit ihr zur Tierärztin gefahren, um sie durchchecken zu lassen. Wir hatten uns so an "Puschel", wie wir sie nannten, gewöhnt und wollten sie eigentlich nicht mehr hergeben.  Die Tierärztin fand dann  eine  Tätowierung  und es stellte sich heraus, dass  sie  Puschel  selbst  kastriert hatte. Nun konnte sie uns erzählen, dass Puschel im  Juni  2000 geboren ist und uns auch die Telefonnummer der Besitzer nennen. Wir liessen Puschel dann trotzdem komplett impfen, sie bekam auch eine Wurmkur. Danach gingen wir mit hängenden Ohren nach Hause. Am nächsten Tag und auch noch weitere Male haben wir die Telefonnummer gewählt, es meldete sich niemand. Wochen später kam auf diesem Anschluss eine Durchsage, dass er nicht mehr existiere. Wir waren froh und konnten wieder aufatmen, Puschel blieb also bei uns.

Da wir berufstätig sind, entschlossen wir uns 2004, für Puschel einen Spielkameraden zu holen.
Die Norwegischen Waldkatzen gefielen uns so gut. Nach langem Suchen fanden wir endlich eine Annonce in der Tageszeitung, in der ein Norwegerbaby angeboten wurde. Die Züchterin ( www.elvdal.de ) wohnte nur ca. 20 Kilometer von uns entfernt und wir machten gleich für den nächsten Tag einen Besuchstermin aus. Vorsichtshalber nahmen wir auch gleich eine Transportbox mit. Als wir dann den kleinen 16 Wochen alten Kater sahen, war es um uns geschehen, wir durften ihn auch gleich mitnehmen . Er hat sich sehr schnell eingewöhnt. Sobald man sich hinsetzte oder -legte, war er da, sprang auf unseren Schoss und begann zu schnurren und zu schmusen. Leider fand unsere Puschel das gar nicht so toll, sie war sehr eifersüchtig auf unseren kleinen Merlin. Es hat lange gedauert, bis Puschel ihn geduldet hat. Aber wir hatten genug Räumlichkeiten, um den beiden Katzen je einen gewissen Freiraum zu bieten.  Irgendwann akzeptierte Puschel den kleinen Merlin dann auch.

Am 18.02.2005 wurde Merlin kastriert und nur 3 Tage später saß mittags auf unserer
Terrasse plötzlich ein kleiner Kater. Er sah jämmerlich aus, war total abgemagert und verfilzt. Die Temperaturen lagen so bei minus 10 Grad. Na, da  hab ich ihn  erst einmal gefüttert - der hatte vielleicht einen Hunger. Ins Haus konnte ich ihn nicht lassen - ich wusste ja nicht, ob er vielleicht irgendwelche ansteckenden Krankheiten hatte. Deshalb habe ich ihm im überdachten Kellereingang einen Gartenstuhl mit dicken Kissen hingestellt und dann musste ich wieder zur Arbeit. Unser Sohn ist dann nachmittags gekommen und hat nach ihm geschaut. Er lag schön  eingekuschelt auf dem  Gartenstuhl.  Abends sind wir gleich mit ihm zum Tierarzt gefahren, um ihn untersuchen zu lassen. Er wurde entwurmt und entfloht und es wurde ihm Blut abgenommen, um festzustellen, ob er krank ist. Wieder zu Hause, haben wir ihn dann in unseren Keller gebracht - wo er mindestens eine  Woche  in Quarantäne bleiben musste.  Das ist jetzt unser Tommi. Der Tierarzt schätze ihn damals auf ca. 8 Monate, also in etwa genauso alt, wie Merlin.  Im  März ist Tommi kastriert worden.  Nun hatten wir  3  Katzen.  Merlin und Tommi sind heute die  besten  Freunde und unsere Puschel hat ihre Ruhe, die sie ganz offensichtlich genießt.

Im Sommer 2005 fiel uns auf, dass Tommi, wenn es sehr heiß war, unter Atemnot litt. Die Tierärztin stellte fest, dass sein Herz nicht genug durchblutet wird und bei einer Röntgenaufnahme konnte man sehen, dass ein Nackenwirbel gebrochen gewesen war - ein alter Bruch. Wir vermuten, dass jemand versucht hat, ihn mit einem Schlag in den Nacken zu töten und ihn dann weggeworfen hat. Er war aber nicht tot und ist schwer verletzt bei eisiger Kälte draußen rumgelaufen, bis er bei uns gelandet ist. Jetzt bekommt er alle 3 Monate ein Langzeitkortison und es geht ihm richtig gut. Er wog damals mal gerade 2,5 Kilo und hat bis heute sein Gewicht verdoppelt - 5 Kilo. Er ist ein Superschmuser und begleitet mich, meinen Mann und unseren Sohn auf Schritt und Tritt. Puschel mag ihn nicht so besonders, aber davon lässt er sich gar nicht beeindrucken. Merlin und Tommi toben und spielen miteinander, bis die Wände wackeln. Unsere drei Schmusetiger machen uns jeden Tag auf's Neue Freude. Wir möchten sie nicht mehr missen.

Zum Sommeranfang 2005 hatten wir unseren Garten (nur etwa 200 qm) katzensicher eingezäunt. Die Kuschelbären können jetzt tagsüber rein und raus, wie es Ihnen gefällt. Wenn es dunkel wird, werden die Katzenklappen so eingestellt, dass  sie  nur  noch  rein können. Vorher war es ziemlich nervig, mit Merlin und Tommi am Katzengeschirr morgens, mittags und abends spazierenzugehen. Puschel hatte bis dahin Freigang, hat sich aber nie   von unserem Grundstück entfernt, deshalb hat sie  die  Umzäunung  auch  ohne Probleme akzeptiert.

Ich hoffe, dass viele Katzen das Glück haben, ein schönes zu Hause zu finden.

 

 Teil 2: Arthus, Gwennie und Max

Eigentlich sind die Norwegischen Waldkatzen ja meine Favoriten, aber meine bessere Hälfte wollte gerne irgendwann einmal einen Maine-Coon-Kater dazuhaben. Irgendwann einmal sollte so in ein - zwei Jahren sein. Wie es dann so ist:  Auf der Website von Züchtern in unserer Nähe ( www.kielmoor.de ) waren wieder Kitten zu sehen und wir entschlossen uns, diese doch mal unverbindlich anzuschauen. Wir machten telefonisch einen Termin aus und besuchten Liane und Christian und die Maine-Coon's. Babies kann man einfach nicht widerstehen, vor allem nicht, wenn die sich gleich ganz geschickt an einen ranmachen und einen umgarnen - den kleinen Kater haben wir sofort ins Herz geschlossen und für uns reservieren lassen. Da Baby-Katzen mindestens bis zur 12. Woche bei der Mama bleiben sollen, mussten wir allerdings noch einen guten Monat auf unseren kleinen Arthus warten. Am 20. Juli 2007 war es dann soweit: Liane und Christian brachten Arthus zu uns (sie bringen die Kitten grundsätzlich selbst ins neue Zuhause,  um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie die Babies dort aufgehoben sind - wenn es nicht katzengerecht ist, nehmen sie die Kleinen auch schon mal wieder mit). Bei uns im Wohnzimmer  wurde  die  Transportbox geöffnet und ein neugieriger, selbstbewusster  kleiner  Kater  kam  sofort  zu  uns  auf  den  Schoss gesprungen und drückte mit seiner Miene aus, er wüsste genau, dass  er  jetzt  hier  zu  Hause  ist und wir     seine  zukünftigen Dosenöffner  sind. Ohne jede  Scheu  ging  er  auch auf  Puschel, Merlin und Tommi zu,   die ihn zu akzeptieren hatten. Es lief alles  völlig  problemlos  und  Tommi wurde  vorerst mal sein bester Freund -  Merlin und Puschel wurden einfach nicht beachtet - basta. Puschel war immerhin schon 7 Jahre alt und nicht mehr so an Spielen interessiert und Merlin schaute sich den Neuankömmling erstmal genau an.

10 Tage später hörten wir von der Katzenhilfe in unserer Umgebung, dass man eine Katze mit Babies und einen Kater mit 3 Beinen eingefangen hatte, die dort, wo sie bisher wild und in Freiheit lebten, sehr gequält worden waren (wer weiss schon, weshalb der Kater nur 3 Beine hatte). Die Babies liessen sich gleich vermitteln und für den 3-beinigen Kater konnte man nach tierärztlicher Behandlung und Kastration auch gleich ein neues Zuhause finden. Da war dann nur noch die etwa 1 Jahr alte Mama-Katze übrig. Sie saß immer noch in der Tierklinik im Käfig und die Pflegestellen waren auch alle hoffnungslos überbelegt. Deshalb entschlossen wir uns, die kleine Mama bei uns aufzunehmen. Da sie nicht an Menschen gewöhnt war und sich auch nicht anfassen ließ, mussten wir uns etwas einfallen lassen. In der Tierklinik ließen wir Gwennie auf ansteckende Krankheiten untersuchen, gegen die man nicht impfen kann, gottseidank war sie gesund. Dann bekam sie alle notwendigen Impfungen (kastriert, entwurmt und entfloht war sie bereits). Wir besorgten uns eine Transportbox für sehr große Hunde: Eine kleine Katzentoilette, eine Kuschelhöhle, Fress- und Trinknapf passten auch gut rein, sowie etwas Spielzeug. Darin wurde Gwennie vorläufig untergebracht, um sich einzugewöhnen. Bei schönem Wetter kam sie in dieser Box mit in den Garten und sonst stand die Box bei uns in der Küche (wo sich am häufigsten jemand aufhält, ob nun Mensch oder Fellnase). Während der Mahlzeiten wurde Gwennie immer wieder mit kleinen Leckereien wie einem Stückchen Käse oder Kochschinken gelockt, was sie auch immer gerne entgegennahm. Allerdings fauchte sie immer die Hand an, wenn man das Leckerchen hinlegte, schnappte sie es sich. Da war noch eine langer Weg vor uns, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Nach 4 Wochen war dann die Nachimpfung fällig und danach haben wir Gwennie nicht mehr in den Käfig zurückgesetzt. In der 2. Etage im Haus haben wir ein Zimmer, deren Tür immer offensteht. Dort befinden sich alte Sessel, Kuschelhöhlen, Fensterbankliegeplätze usw. Dorthin hat sich Gwennie dann erstmal verzogen und wurde von Arthus betreut. Einige Wochen später traute sie sich dann auch eine Etage tiefer. Sie nahm den Kleiderschrank im Schlafzimmer als ihr Domizil in Beschlag. Wir belegten den ganzen Schrank mit Teppichen und stellten ihr dort ihre Kuschelhöhle auf. Zwei Kratzbäume stehen sowieso schon lange bei uns im Schlafzimmer, sodass die Katzen ohne Probleme auf den Schrank kommen und auch wieder herunter.  Zum Fressen usw. kam Gwennie dann auch herunter, aber anfassen liess sie sich noch lange nicht - fauchen und knurren war immer angesagt, wenn eine Hand in ihre Nähe kam. Wir hatten aber trotzdem den Eindruck, dass Gwennie im Schlafzimmer ganz zufrieden war. Sie spielte ganz ausgelassen und tobte gerne mit Arthus durchs Zimmer. Bis heute (April 2008) lässt sich Gwennie immer noch nicht anfassen. Wir dürfen uns allerdings direkt neben sie setzen, dann schnurrt sie sogar und mittlerweile schläft sie nachts mit im Bett. Entwurmt und entfloht wird sie per Tablette, die unter's Futter gemischt wird. Ab und zu kommt sie jetzt auch ins Erdgeschoss, geht aber gleich wieder hinauf ins Schlafzimmer, wenn wir ihr zu nahe kommen.

Im Oktober 2007 verstarb mein langjähriger Arbeitskollege und der Kater von ihm brauchte ein neues Zuhause. Die Töchter konnten ihn nicht aufnehmen und er wäre wahrscheinlich im Tierheim gelandet. Immerhin war Max bereits 9 1/2 Jahre alt und das Tierheim wollten wir ihm ersparen. Das war Fellnase Nummer 6. Wir haben in den letzten Monaten nun vermehrt die unangenehmen Seiten der Kater kennengelernt wie z.B. das Markieren. Max war bisher Einzelkater gewesen und fing natürlich an, sein "neues Revier" zu  markieren. Das passte unserem Merlin dann aber garnicht, eigentlich ist er doch der Chef, und so fing auch Merlin an zu Markieren. Wir haben noch nie soviel Wischen müssen, als in den ersten 3 - 4 Monaten nach Maxis Einzug bei uns. Da wir unseren Garten ja vermeintlich katzensicher eingezäunt haben, liessen wir Max dann ab Januar unter unserer Aufsicht mit raus.  Im Februar haben wir auch nicht mehr alle 5 Minuten hingesehen und diese Gelegenheit hat  Max  wahrgenommen:  Er hat einen Fluchtweg entdeckt und war weg -  und das in meiner Mittagspause - ich musste doch noch wieder ins Büro. Da hab ich mir zuersteinmal für den Nachmittag freigenommen. Unser Sohn  Dennis  ist auch  daheim geblieben und wir haben uns auf die Suche gemacht.  2  Stunden  lang haben  wir gerufen  und  sind  durch's  Gebüsch gekrochen, nichts. Wir haben die anderen Katzen ins Haus gesperrt und das Gartentor geöffnet, vielleicht würde er ja von allein zurückkommen. Danach hab ich erstmal das Tierheim und den Tierschutzverein, sowie die Leute in der Straße, in der Max früher zuhause war, angerufen und auch 60 Suchplakate gedruckt. Als ich mich auf den Weg machen wollte, die Plakate auszuhängen, kam Dennis mir hinterher: "Mama, Max ist wieder da, er sitzt vor der Terrassentür".  Man, waren wir froh, den Felsbrocken konnte man plumpsen hören. Max wurde ordentlich geknuddelt und es gefiel ihm sogar, er schnurrte wie ein Weltmeister - hat sich bei uns wohl doch schon zuhause gefühlt.

Der Gartenzaun bekommt jetzt eine zusätzliche Absicherung mit Schrägwinkeln, bis dahin hat Max Hausarrest. Aber er liegt ohnehin am liebsten auf der warmen Fensterbank und schläft - ist eben nicht mehr der Jüngste.
Weiteres erzählen unsere Katzen selbst! 

Schaut auf die Seiten von Puschel, Merlin, Tommi, Arthus, Gwennie und Max.

 

 

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